gerade Zähne Foto: whoalice-moore, Pixabay

Gerade Zähne? 2022 geht das auch fast unsichtbar.

31. Dezember 2021 | von Dr. Angelika Frankenberger

Unsere Expertin erklärt die besten Methoden für gerade Zähne. Bei Kindern und Jugendlichen sind feste Zahnspangen mittlerweile nicht mehr so beliebt. Es ist für viele in dem Alter schwierig die Zähne mit der Spange ordentlich zu putzen. Auch Erwachsene haben immer häufiger den Wunsch ihre Fehlstellungen zu verändern. Sie wünschen sich fast unsichtbare Zahnspangen. Das sind Zahnkorrekturen, die man ab einer Entfernung von 80 cm nicht mehr sieht. Sie sind durchsichtig und transparent von außen.

Warum sind Zahnspangen so beliebt bei den Patienten?

 

Schiefe Zähne haben unterschiedliche Ursachen.

Es gibt angeborene Fehlstellungen. Diese vererben Eltern auf ihre Kinder. Man erkennt dies gut an der Ähnlichkeit zwischen Eltern und Kindern. Zum Beispiel der zurückliegende Unterkiefer kann ein Kennzeichen einer Familie sein.

Ein anderer Grund sind erworbene Fehlstellungen. Dies ist zum Beispiel der vorzeitige Verlust von Milchzähnen. Dies kann Mittellinienverschiebungen und Engstände verursachen. Daumenlutschen, Schnullernuckeln oder Fingernägelkauen kann einen Oberkiefer Schmalkiefer, eine Rücklage des Unterkiefers, und einen offenen Biss zur Folge haben.

Gerade Engstände bieten oft Schmutznischen. Diese verursachen Karies oder Parodontitis. Auch Entzündungen der Mundschleimhaut oder Ausspracheprobleme entstehen. Diese behebt man durch eine Bisskorrektur. Der Kieferorthopäde untersucht bei jeder Untersuchung die Zahnstellung und die Bisslage. Deshalb sind bei Kindern jährliche Kontrollen sinnvoll.

Unsere Expertin erklärt die besten Methoden für gerade Zähne

Die „unauffälligste“ Zahnspange: LINGUALTECHNIK

Gerade Erwachsene wünschen sich oft, dass man ihre Spange nicht sieht. Viele Kieferorthopäden bieten Lingualtechnik an. Bei der Lingualtechnik sitzen die Brackets und die Bögen auf der Innenseite der Zähne. Man sieht von außen keine Spange. Die Zähne sehen für Außenstehende ganz normal aus. Es ist ideal für Berufstätige mit viel Kundenkontakt. Oder Leute, die oft Fotos und Videos machen müssen. Lingualtechnik kann sehr schnell die Zähne in Position bringen. Nachteil: Die Brackets sitzen auf der Innenseite der Zähne. Sie können dadurch den Raum der Zunge einengen. So dass es am Anfang Sprachprobleme und Druckstellen an der Zunge geben kann. Das Essen von klebrigen Dingen muss vermieden werden. Harte Lebensmittel vermeidet man besser.

Kosten: Bei Erwachsenen , die gesetzlich versichert sind, übernimmt die Krankenkasse die Kosten für Lingualtechnik nicht. Schließlich handelt es sich um eine ästhetische Zahnspange. Der Patient kann dann aber mit einer Zuzahlung Lingualtechnik bekommen. Private Versicherungen übernehmen manchmal Lingualtechnik. Allerdings meist nur wenn es dementsprechend eine medizinische Indikation dafür gibt.

Die „einfachste“ Zahnspange: transparente KUNSTSTOFFSCHIENEN

Kaum zu sehen sind die transparenten Schienen. Mittlerweile können damit fast alle Fehlstellungen korrigiert werden. Mit ihnen erfüllen sich viele Patienten den Wunsch von geraden Zähnen. Man kann die Schienen zum Essen, Zähneputzen und bei wichtigen Terminen entfernen. Aufgrund der Unauffälligkeit eignet sich die Zahnspange deshalb umso mehr für Erwachsene im Berufsleben. Auch für Kinder, die schlecht Zähne putzen ist Invisalign geeignet. Die Zahnpflege ist ganz normal möglich. Des weiteren sind Reparaturen sehr selten.

Kosten: Die Kosten hängen vom Aufwand der Behandlung ab. Ganz leichte Drehstände kann man übrigens schon mit einer Schiene für 100 Euro beheben. Schwierige Behandlungen kosten unterm Strich mehrere tausend Euro. Dementsprechend übernehmen gesetzliche Krankenkassen keine Kosten für Invisalign. Private Versicherungen zahlen die Behandlungskosten in der Regel. Wenn man unsicher ist, ruft man einfach bei der Versicherung an.

Die „normale“ Zahnspange: BRACKETS

Brackets kennen wir alle. Brackets können aus Metall, Keramik oder Gold sein. Sie werden mit einem Kunststoff auf den Zähnen befestigt. Sichtbar im Frontzahnbereich eignet sich diese Spange besonders für Kinder und Jugendliche. Besonders für die grössere und komplizierten Zahnbewegungen benutzt man sie gerne. Auch bei Drehungen von Zähnen sind Brackets die sicherste Methode.

Kosten: Im Kindesalter übernehmen gesetzliche Krankenkassen den Großteil der Kosten für die Multibandapparatur. Durchsichtige Brackets gibt es dessen ungeachtet nur mit privaten Zuzahlungen. Die Zahnpflege kann bei schlechter Mundhygiene zum Problem werden, das Putzen um die Brackets herum, ist schwierig.

Was ist jetzt die beste Zahnspange? Das kann man nicht sagen. Es hängt von der Zahnstellung ab. Überdies sind die Wünsche der Patienten sehr unterschiedlich. Manche mögen Metallbrackets mit bunten Gummis. Demgegenüber gibt es Leute, die nicht möchten, dass man die Zahnspange sieht. Wichtig ist eine gute Beratung. Denn nur wenn der Arzt alle Möglichkeiten anbietet, hat man als Patient die Auswahl. Davor steht natürlich die Funktionalität. Wenn man eine unsichtbare Zahnspange wünscht. Diese aber nicht für die Fehlstellung geeignet ist. Dann wird man besser auf Brackets zurückgreifen.

Auch Allergien können entscheidend sein. Und natürlich spielt auch die finanzielle Situation bei vielen eine Rolle. Lassen Sie sich unverbindlich beraten. Entdecken Sie Ihr Lächeln. Vertrauen Sie darum den Experten.

Dieser Beitrag wurde von Dr. Angelika Frankenberger verfasst.

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